Kissenlexikon
Wo fand die größte Kissenschlacht der Welt statt? Welche Kissenfüllung ist wertvoller als reinstes Silber? Wie unterscheidet man eine Gänsefeder und eine Entenfeder? Wissenswertes rund um das Kissen erfahren Sie in unserem Kissenlexikon. Außerdem erklären wir Fachbegriffe, die gerne im Zusammenhang mit Kissen verwendet werden.
Baumwolle
Die Baumwolle entwickelte sich aufgrund ihrer besonderen, natürlichen Eigenschaften zur meist verwendeten und verarbeiteten Textilfaser der Welt, ehe sie im Jahre 2003 von der chemisch erzeugten Polyesterfaser von diesem Spitzenplatz abgelöst wurde. Die Baumwolle ist das Samenhaar der Gossypium-Pflanze. Nach der Blüte springt die Fruchtkapsel auf und die weißen Samenhaare quellen heraus. Die drei größten Baumwollproduzenten sind China, Indien und die USA. Wenn Sie sich schon immer gefragt haben, warum sich manch ein Baumwollstoff besser anfühlt als ein anderer, so liegt das neben der Verarbeitung an folgenden Qualitätskriterien des Baumwollgarns: Faserlänge (Stapel), Gleichmäßigkeit, Reinheit, Festigkeit, Faserfeinheit, der Kräuselung sowie dem Glanz und der Farbe.
Bauchschläferkissen
Sechs Prozent der Deutschen schlafen auf dem Bauch. Bauchschläferkissen wurden speziell für Bauchschläfer entwickelt und unterscheiden sich durch ihre charakteristische Form von anderen Kissen. Kurzfristig sorgt ein Bauchschläferkissen für mehr Komfort in der Bauchlage. Langfristig empfehlen wir Ihnen allerdings auf der Seite oder auf dem Rücken zu liegen. Dies liegt darin begründet, dass der Kopf bzw. der Halswirbel in der Bauchlage verdreht wird und der Lendenwirbel negativ beeinflusst wird. Die Bauchlage stellt eine Entlastungslage dar, die man sich angewöhnt weil Matratze und Lattenrost dem Körper nicht den nötigen Komfort bzw. Unterstützung bieten. Langfristig sollte die Bauchlage jedoch durch ein Bettsystem, das eine angenehme und ergonomische Seitenlage ermöglicht abgewöhnt werden.
Bettenreinigung
Unter Bettenreinigung versteht man die Pflege und Werterhaltung von Bettstücken durch eigens für diesen Zweck entwickelte Maschinen. Es wird zwischen zwei Waschverfahren unterschieden: Die Federnwäsche, als Bettenreinigung im engeren Sinne und die Komplettwäsche, als Bettenreinigung im weiteren Sinne. Die Federnwäsche beschreibt das aufwändigere Waschverfahren, im Zuge dessen die Federn eigens gewaschen werden. Es wird bei äußerlicher Verschmutzung, wie z.B. Schweißrändern gewählt. Bei der Federnwäsche werden die Federn bzw. Daunen maschinelle aus der Kissen- bzw. der Bettdeckenhülle ausgeblasen, in mehreren Waschgängen gewaschen und getrocknet. Daraufhin werden die Federn bzw. Daunen in einer Sortierkammer sortiert und abgebrochene Federnkiele sowie verfilzte Daunen aussortiert. Anschließend wird das gereinigte und sortierte Füllmaterial durch die Maschine in eine neue Hülle eingeblasen. Ein durch das Aussortieren entstandener Gewichtsverlust wird durch das Nachfüllen ausgeglichen. Unser Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihre Bettstücke mit Wasser gewaschen werden. Oftmals findet nur eine Bedampfung der Federn statt. Unsere grundsätzliche Empfehlung lautet, Kissen alle zwei Jahre und Bettdecken alle vier Jahre reinigen zu lassen.
Bettsystem
Unter System versteht man eine Vielzahl aufeinander abgestimmter und ausgewogener Wirkungsfaktoren - in unserem Fall von Matratze, Lattenrost und Kopfkissen. Ein Bettsystem ist also die optimale Abstimmung und das perfekte Zusammenwirken zwischen Matratze, Lattenrost und Kissen. Es ist die beste Grundlage für einen tiefen, erholsamen Schlaf. Wichtige Erkenntnis der Ergonomieforschung: Ein Bettsystem ist mehr, als die Summe seiner Teile.
Biese
Die Biese ist ein textiles Band, das in Federkissen zur zusätzlichen Abdichtung der Naht sowie aus optischen Gründen eingenäht wird.
Daune
Die Daune ist ein wunderbares Naturprodukt, das uns als Füllung in Kissen und Decken, wie kein anderes Material kuschelig, weich bettet. Gewonnen werden die Daunen von Gänsen und Enten. Aus einem kaum sichtbaren Kern entwachsen seidenweiche Härchen. Diese Daunenhaare haben wiederum feinste Verästelungen. Eine Eigenschaft, welche die Daune so besonders macht ist deren Füllkraft: Man kann eine große Menge Daunen in der Hand komprimieren. Öffnet man sie anschließend wieder, breitet sich die Daune wieder ungemein aus und nimmt ihr ursprüngliches Volumen wieder an.
Dinkel
Dinkel, auch Schwabenkorn genannt, ist eine der ältesten Getreideformen und wurde schon vor 5000 Jahren in Ägypten und Vorderasien angebaut. Er gelangte ca. 3000 Jahre v. Chr. vermutlich im Marschgepäck der Römer nach Europa. Das Dinkelkorn ist von einer festen Hülle, dem Spelz umschlossen. Für das Dinkelspelz-Kissen wird heute ausschließlich reiner, einheimischer Dinkelspelz verwendet. Der Dinkelspelz passt sich der Kopf- und Nackenform an und folgt flexibel den Körperbewegungen in der Nacht.
Eiderdaune
Die Eiderdaune ist die hochwertigste Füllung die für Bettwaren erhältlich ist. Ein Gramm der Eiderdaune kostet ungefähr das Zehnfache eines Gramms Silber. Diese Eiderdaune ist der feine Brustflaum, welcher der Eiderente vor dem Eierlegen ausfällt. Diese Daunen sammelt die Ente eifrig ein und nutzt sie zur Auspolsterung ihres Nestes und dem Schutz ihrer Küken vor eisigen Polarwinden. Die Eiderente lebt vorwiegend an der Felsküste von Island. Dort sammeln Bauern bereits seit Generationen mühsam die Eiderdaunen aus den verlassenen Nestern. Eiderdaunen sind wesentlich leichter und feiner als Gänsedaunen. Sie scheinen gar völlig gewichtslos: Streckt man bei geschlossenen Augen beide Hände aus und lässt sich auf eine Hand Eiderdaunen legen, kann man nur durch die eintretende Erwärmung feststellen auf welcher Hand die Eiderdaune liegt.
Feder
Federn werden von der äußeren Haut der Vögel gebildet und dienen deren Schutz vor Wasser und Kälte sowie der Tarnung. Die beste Eignung als Kissen- und Bettfeder haben die Federn des Wassergeflügels, also von der Gans und der Ente. Die Hühnerfeder ist weit weniger geeignet. Federn haben grundsätzlich einen hohlen Kiel, von dem nach beiden Seiten fadendünne Äste abzweigen. Diese Äste bilden als Gesamtheit die Fahne. Die seitenäste zeigen unter dem Mikroskop noch weitere Verzweigungen; die sogenannten Strahlen. An deren Ende befinden sich Häkchen und Bogen. Gänse- und Entenfedern kann man ganz einfach unterscheiden, indem man deren Enden betrachtet. Während die Gänsefeder nicht spitz endet, läuft die Entenfeder spitz zu.
Füllkraft
Die Elastizität bzw. Spannkraft aller in einem Kissen oder Bett befindlichen Federn nennt man Füllkraft. Es ist die Füllkraft, die ein Kissen oder eine Bettdecke sofort wieder in die ursprüngliche Form bringt, nachdem diese zusammengedrückt wurden. Eine gute Feder lässt sich tausendfach pressen, gewinnt anschließend wieder ihre Form und bildet mit anderen Federn in einem Bettstück neue Hohlräume zur Wärmehaltung.
Haipfel
Unter Haipfel versteht man im schwäbischen Raum das Kopfkissenmaß 80x100cm.
Hirse
Die Hirse ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Gräsern, die bereits in vorgeschichtlicher Zeit als kleine, runde Körner bildende Getreideart angepflanzt wurde. In bäuerlichen Gegenden wurden die Köpfchen der neugeborenen Kinder seit Jahrhunderten auf Hirsekissen gebettet. Heute hat man sich im Hinblick auf die Naturbesinnung und Ökologie wieder an dieses Geschenk der Natur erinnert. Wurden früher die ganzen Körner als Füllung verwendet, so verarbeitet man heute die Schalen, die aufwändig selektioniert werden.
Hörnchen
Das Hörnchen bzw. Nackenkissen wird wegen seiner markanten Form auch gerne U-Kissen genannt. Um den Nacken gelegt, stützt es den Kopf auf angenehme Weise und macht es zum idealen Begleiter auf Zug-, Flug-, und Autoreisen.
Innere Harmonie
Von der sogenannten Inneren Harmonie sprechen wir, wenn Kissenhülle und Feder aufeinander abgestimmt sind. Denn nicht jede Füllung passt zu jeder Hülle. Bei einer kräftigen Feder wählt man eine grobfädige Hülle und für Daunen eine feinfädige Hülle. Wenn eine grobe Federnfüllung von einem feinen Stoff umhüllt würde, ist diese Harmonie nicht gegeben und Beschädigungen wären langfristig die Folge, da das feine Garn nicht genug Widerstandsfähigkeit für die starken Federnkiele aufbringen könnte.
Inlett
Das Inlett bezeichnet die Stoffhülle aus dichtem Baumwollgewebe, welche die Füllung von Kissen und Bettdecken umgibt. Das Inlett muss in erster Linie zwei Anforderungen erfüllen: Federndichtheit und Luftdurchlässigkeit. Diese beiden Eigenschaften scheinen auf den ersten Blick schwer vereinbar, sind allerdings nötig um maximalen Schlafkomfort zu bieten. Zum einen muss sichergestellt, dass sich die Federn nicht aus dem Inlett "herausarbeiten" können. Zum anderen muss die Hülle "atmen" können, damit sich die Bettstücke den nächtlichen Bewegungen des Menschen anpassen und die Federn belüftet werden.
Kissenreinigung
Für die Schlafhygiene und die Werterhaltung Ihres Kissens empfehlen wir dessen regelmäßige Reinigung. Die Waschbarkeit in einer Haushaltswaschmaschine können Sie am Pflegeetikett Ihres Kissens ablesen, das stets an der Kissenhülle angenäht ist. Bei Nackenstützkissen lässt sich meist der Bezug waschen. Nach ca. 5 Jahren sollten Sie Ihr Nackenstützkissen allerdings austauschen, da das Schaummaterial, zu Lasten Ihres Schlafkomforts an Stützkraft verliert. Bei Federn- und Daunenkissen empfehlen wir, alle zwei Jahre eine professionelle Wäsche durchführen zu lassen, wie sie vom Kissen.de-Bettenreinigungsservice angeboten wird. Neben der Komplettwäsche des Kissens, ist es möglich die Federn separat in einer riesigen Spezialwaschmaschine waschen zu lassen, welche die kaputte Füllung aussortiert und die gereinigte Füllung in eine neue Hülle einbläst.
Kissenschlacht
Eine Kissenschlacht entsteht, wenn mindestens zwei Personen freundschaftlich mit Kissen aufeinander werfen. Die größte Kissenschlacht fand laut dem Guiness Buch der Rekorde am 27. Oktober 2013 im Aragon Ballroom in Chicago statt. Im Rahmen eines Konzertes des schwedischen DJ Duos Dada Life nahmen 3.813 Teilnehmer an der Kissenschlacht teil.
Klasse I
Die Klassifizierung von Daunen und Federn basiert auf der europäischen DIN-Norm EN 12934. Es wurden insgesamt sieben Klassen definiert. Als Klasse I dürfen nur Kissenfüllungen bezeichnet werden die neue Daunen und/oder Federn enthalten (1. Kriterium) und von Wassergeflügel, also Gänsen und/oder Enten stammen (2. Kriterium).
Liegesystem
Der Leiter des Ergonomie Institutes München (EIM) Dr. Florian Heidinger definiert das Liegesystem als Kombination von vier Komponenten, die aufeinander abgestimmt für erholsamen und gesunden Schlaf sorgen: Matratze und Unterfederung für die optimale Körperlagerung und Druckentlastung, das Kissen für die Kopf-/Nackenlagerung in Rücken- und Seitenlage sowie die Zudecke, die für ein ideales Mikroklima sorgt.
Nackenstützkissen
Im Gegensatz zu Federnkissen bestehen Nackenstützkissen aus einer oder mehreren Schaumschichten sowie einem, meist waschbaren Bezug. Charakteristisch ist deren kopf- und wirbelsäulenstützende Form. Nackenstützkissen, wie das dormabell Cervical sind in bis zu acht verschiedenen Höhen erhältlich und zusätzlich durch die innenliegenden Schaumschichten in der Höhe justierbar, um sich an die Schulterbreite und die Schlaflage des einzelnen Menschen anpassen zu können.
Öko-Tex Standard 100
Der Öko-Tex Standard 100 ist ein Katalog, bestehend aus Kriterien, Grenzwerten und Prüfverfahren für die Schadstoffprüfung von Textilien. Er befasst sich ausschließlich mit der Humanökologie, d.h. mit der Wirkung des textilen Produktes auf den Menschen. Eine Zertifizierung mit dem Öko-Tex Standard 100-Label setzt voraus, dass neben allen Grundbestandteilen eines Kissens, auch die sogenannten nicht-textilen Zubehöre, wie z.B. Reißverschlüsse und Knöpfe ausnahmslos den geforderten Kriterien entsprechen.
Polster
In Österreich werden Kissen gewöhnlich als Polster [Plural: Pölster] bezeichnet.
Polyester
Polyester ist eine chemisch erzeugte Faser aus der Gruppe der Polymerkondensate. Das im Jahre 1969 verfasste Textilkennzeichnungsgesetz beschreibt Polyester, für chemisch nicht Bewanderte noch etwas sperriger als "Faser aus linearen Makromolekülen, deren Kette zu mindestens 85 Gewichtsprozent aus dem Ester eines Diols mit Terephtalsäure besteht". Heute basieren vielfältige High-Tech-Fasern auf Polyester, die präzise Kombinationen von Weichheit, Gewicht, Rücksprungkraft, Feuchtigkeitstransport und anderen Eigenschaften bieten. Als sogenannte Polyesterfaserkugel bzw. Faserbällchen kommt Polyester als Kissenfüllung zum Einsatz.
Reisekissen
Für alle die auf ihr liebgewonnenes Kissen auch auf Reisen nicht mehr verzichten möchten, wurden Reisekissen entwickelt. Reisekissen werden meist mit einer praktischen Tasche geliefert und sind etwas handlicher geschnitten als Standardkissen. Eines der beliebtesten Reisekissen bei Kissen.de ist das dormabell Cervical R Reisekissen. Der Begriff wird allerdings auch gerne synonym für das sogenannte Hörnchen-Kissen verwendet.
Saum
Der Saum dient der Versäuberung der Stoffkante. Dieser verhindert das Ausfransen des Stoffes.
Seitenschläferkissen
Seitenschläferkissen sind nahezu körperlange, schmal geschnittene Kissen. Diese Kissenart ist ideal für Seitenschläfer, die sich gerne an ein großes Kissen kuscheln.
Viskoelastizität
Viskoelastizität ist bei Materialien gegeben, die sowohl auf Druck als auch Wärme reagieren und sich entsprechend verformen. Der Hersteller TEMPUR hat das viskoelastische Material in Deutschland als Füllmaterial von Matratzen und Kissen populär gemacht. Es gelang den Entwicklern des Unternehmens, das Material zur Marktreife zu führen, das ursprünglich aus der Weltraumtechnologie stammte: Die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA setzte es ursprünglich ein, um den starken Druck von den Körpern der Astronauten zu absorbieren, der beim Start der Raketen wirkte.
Wärmehaltung
Damit die Gänse und Enten auch bei winterlichen Temperaturen nicht frieren, hat ihnen die Natur ein wundervolles "Kleid" geschenkt. Dies ist nicht nur schön, sondern auch sehr funktional: Die Hornsubstanz der Feder ist ein schlechter Wärmeleiter im Vergleich zu anderen Materialien. Dies bedeutet, dass die Feder nur geringfügig Wärme abgibt bzw. die Wärme speichert. Füllt man Federn in ein Kissen so ergibt sich ein weiterer sehr positiver Effekt: Die übereinander liegenden und sich verkeilenden Federn bilden tausende von Luft- und Hohlräume, sogenannte Luftpolster. Diese isolierenden Luftpolster zwischen Körper und Bettaußentemperatur sind das eigentliche Geheimnis der gleichmäßigen Wärme im Federkissen und Federbett.